Presse: 380-780 nm. Farbe in Architektur und Stadt

Kaum etwas wird so leidenschaftlich und kontrovers diskutiert wie der Einsatz von Farbe und ist zugleich so wirkungsvoll. Das Museum der Baukultur NRW zeigt von 26. Mai bis 28. Juni 2024 die Ausstellung „380-780 nm. Farbe in Architektur und Stadt“ in Düsseldorf.

Pressematerialien

Pressemitteilung                                                18. April 2024

Farbe in Architektur und Stadt: Baukultur NRW zeigt die Laborausstellung „380-780 nm“ von 26. Mai bis 28. Juni in Düsseldorf

Kaum etwas wird so leidenschaftlich und kontrovers diskutiert wie der Einsatz von Farbe – und ist zugleich so wirkungsvoll: Sie steht im Zentrum unserer Wahrnehmung; sie trifft und betrifft uns alle. Die Laborausstellung „380-780 nm. Farbe in Architektur und Stadt“ des Museums der Baukultur NRW rückt die Farbe in den Mittelpunkt. Sie ist von 26. Mai bis 28. Juni 2024 in der Halle an der Hansaallee 190 in Düsseldorf zu sehen.

380 bis 780 Nanometer: Nur diesen Bereich der elektromagnetischen Strahlung nimmt unser Auge als Licht wahr. Sind in diesem Spektrum einzelne Wellenlängen stärker vertreten als andere, sehen wir Farben. Ihr zufälliger oder bewusster Einsatz bestimmt die Wirkung und Ästhetik unserer Lebensräume und unserer Baukultur. Ein veränderter Umgang mit unseren Baubeständen, die Aufgaben des Stadtumbaus, neue Materialien und nicht zuletzt das Recycling in der Architektur richten auch den Einsatz von Farbe zukünftig neu aus. „380-780 nm“ fordert dazu auf, sich mit Blick auf eine klimagerechte Baukultur an der Frage zu beteiligen: Was kann Farbe künftig für unsere räumliche Gestaltung leisten?

Ausstellung teilt sich in „Dokumentation“
und „Laborformate“

Die Laborausstellung möchte dazu anregen, sich bewusst mit Wirkung und Funktion von Farben auseinanderzusetzen. „Farbe ist ein zutiefst emotionales Thema und Farbe in Architektur und Stadt – also Farbe, der ich mich nicht entziehen kann – erst recht. Nahezu jede*r hat zum Thema Farbgestaltung klare Vorlieben und Abneigungen. Dieses Konfliktpotential von Farbe ist spannend“, sagt Architekt Martin Sinken, der die Ausstellung kuratiert hat.

Bei „380-780 nm“ geht es um „richtige“ und „gute“ Gestaltung, um „falsche“ Farben, Wahrnehmungsphänomene und Sehgewohnheiten, Konflikte mit Farben, aber auch um virtuelle Realitäten sowie künstlerische Positionen.

Im dokumentarischen Bereich der Ausstellung sind verschiedene Projekte zu sehen, bei denen die Farbgebung im Zentrum eines Konflikts stand oder bei denen Farbe als Mittel zur Lösung eingesetzt wurde.
Die „Laborformate“ gliedern sich in sechs Bereiche, die mit Wahrnehmung, Analyse und Sensibilisierung spielen. Hier liegt der Fokus auf Interaktion.
Bei „Gute und richtige Farbgestaltung?“ geht es um die Suche nach objektiven Kriterien und Regeln, die unabhängig vom persönlichen Geschmack die Farbwahl unterstützen. „Falsche Farben“ stellt unser Farbempfinden auf die Probe.
Die Beziehung zwischen Farbe und Raum wird in den „Künstlerischen Positionen“ verdeutlicht und die Beziehung von Licht und Farbe sowie Farbrezepturen, Wahrnehmungsphänomene „Farblabor“. Ganz nebenbei vermitteln diese Stationen – fast im Sinne einer Verbraucherinformation – sinnvolle Denkanstöße für die Auswahl von nachhaltigeren Wandfarben oder farbgetreuen Leuchtmitteln.
Der Bereich „Virtual Reality“ umfasst zehn Arbeiten, die das Ergebnis einer Kooperation von Baukultur NRW und der Peter Behrens School of Arts (Düsseldorf) sind.
Nicht zuletzt werfen richtungsweisende Architekt*innen und Büros für die Ausstellung einen Blick in die Zukunft: Wird sich ein zukünftiges, klimagerechtes Bauen und Umbauen auch ästhetisch und in Farben manifestieren?

Foto-Plattform „lokalkolor.de“ – Mitmachen und abstimmen

Welche Fassadenfarbe gefällt, welche nicht? Passend zur Ausstellung hat Baukultur NRW die Online-Plattform „lokalkolor.de“ entwickelt und sucht Fotos farbiger Fassaden. lokalkolor.de lädt dazu ein, eigene Fotos von Gebäuden hochzuladen und sich damit an der Diskussion über Farben zu beteiligen.

Die Fotos werden auf „lokalkolor.de“ zunächst ohne Wertung präsentiert: User*innen können so unvoreingenommen entscheiden, ob sie das jeweilige Beispiel als ge- oder misslungen empfinden. Erst nach der Abstimmung sieht man, wie andere Nutzer*innen das Projekt bewertet haben. Und erst dann wird auch die ursprüngliche Intention des Einreichenden offengelegt. Die eingereichten Fotos und lokalkolor.de selbst werden Teil der Ausstellung „380-780 nm“.

 

„380-780 nm. Farbe in Architektur und Stadt“ – die Ausstellung

Laufzeit: 26. Mai bis 28. Juni 2024
Ausstellungsort: Hansaallee 190, 40547 Düsseldorf
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag: 15-20 Uhr; Samstag bis Sonntag: 10-18 Uhr; Eintritt frei
Eröffnung: Sonntag, 26. Mai 2024, 11 UhrAnmeldung: baukultur.nrw/eroeffnungfarbe

Begleitveranstaltungen:
Donnerstag, 6.6., 19 Uhr: „Die politische Macht der Farbe“ mit Prof. Dr. Vinzenz Brinkmann (Liebieghaus, Frankfurt am Main) und Dre Urhahn (United Painting Foundation, Amsterdam).
Donnerstag, 13.6., 19 Uhr: „Kunst – Farbe – Raum“ mit Horst Gläsker (Düsseldorf) und Krijn de Koning (Amsterdam)

Führungen: Donnerstag, 6. und 13. Juni 2024, 18 Uhr; Sonntag, 23.6., 11 Uhr
Weitere Gruppenführungen auf Anfrage

Anmeldung zu Begleitveranstaltungen und Führungen: baukultur.nrw/veranstaltungen

Kurator: Martin Sinken
Szenografie: Martin Sinken; Nane Weber (Blickheben)
Ausstellungsmedien: Nane Weber (Blickheben)

Weitere Informationen zur Ausstellung: baukultur.nrw/farbe
Onlineplattform: lokalkolor.de

 

Presse-Kontakt
Baukultur Nordrhein-Westfalen – Kommunikation

Annabell Bialas
Leithestraße 33; 45886 Gelsenkirchen
0209 402441 – 17 |

Pressematerial und Fotos zur Ausstellung: https://baukultur.nrw/presse


Über Baukultur Nordrhein-Westfalen

Baukultur Nordrhein-Westfalen ist als Institution im Land die Adresse für Baukultur. Wir initiieren, organisieren, vernetzen und kommunizieren aktuelle baukulturelle Themen. Dazu kooperiert Baukultur NRW mit vielen Partnern und unterstützt beispielhafte Projekte Dritter. Mit dem eigenen Museum der Baukultur präsentiert und inszeniert Baukultur NRW wichtige gesellschaftliche Fragen und Entwicklungen – in NRW und über die Landesgrenzen hinaus. Diese Form eines mobilen Museums der Baukultur ist weltweit einzigartig. Gefördert wird Baukultur NRW vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. www.baukultur.nrw

Pressebilder

Tactical Urbanism“ nennt sich die Strategie, mit der die Umwidmung von Straßen und Plätzen zunächst getestet wird, bevor vollendete Tatsachen geschaffen werden. Eine besonders wichtige Rolle spielt hierbei die Verwendung von Farbe. Denn Farbe dient in diesem Fall als einfache Methode, um die neue Bespielung von Stadträumen plakativ sichtbar zu machen. Die Stadt Mailand wendet den „Tactical Urbanism“ mit großem Erfolg an, so wie hier auf der Piazza Dergano.<br/><br/>Foto: (c) Demetrio Scopelliti<br/><br/>jpg, 2928 × 1536 Pixel
Tactical Urbanism“ nennt sich die Strategie, mit der die Umwidmung von Straßen und Plätzen zunächst getestet wird, bevor vollendete Tatsachen geschaffen werden. Eine besonders wichtige Rolle spielt hierbei die Verwendung von Farbe. Denn Farbe dient in diesem Fall als einfache Methode, um die neue Bespielung von Stadträumen plakativ sichtbar zu machen. Die Stadt Mailand wendet den „Tactical Urbanism“ mit großem Erfolg an, so wie hier auf der Piazza Dergano.

Foto: (c) Demetrio Scopelliti

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Farbige Ecke am Wiener Parlamentsgebäude: Der Architekt Theophil Hansen kämpfte intensiv dafür, die Fassaden seines klassizistischen Parlamentsgebäudes in Wien in antikengerechter Farbigkeit ausführen zu dürfen. Und damit war er mittendrin im großen „Polychromiestreit“ des 19. Jahrhunderts. Denn die Antike war zwar das Vorbild der klassizistischen Architektur. Aber über die Angemessenheit einer Farbgebung nach dem antiken Vorbild herrschte große Uneinigkeit. Letztendlich wurde ihm nur der Test seines Farbvorschlags an einer Fassadenecke gestattet – damals heiß diskutiert, und heute sorgfältig restauriert.<br/><br/>Foto: (c) Herzi Pinki, CC BY-SA 4.0 Deed<br/><br/>jpg, 4817 × 2954 Pixel
Farbige Ecke am Wiener Parlamentsgebäude: Der Architekt Theophil Hansen kämpfte intensiv dafür, die Fassaden seines klassizistischen Parlamentsgebäudes in Wien in antikengerechter Farbigkeit ausführen zu dürfen. Und damit war er mittendrin im großen „Polychromiestreit“ des 19. Jahrhunderts. Denn die Antike war zwar das Vorbild der klassizistischen Architektur. Aber über die Angemessenheit einer Farbgebung nach dem antiken Vorbild herrschte große Uneinigkeit. Letztendlich wurde ihm nur der Test seines Farbvorschlags an einer Fassadenecke gestattet – damals heiß diskutiert, und heute sorgfältig restauriert.

Foto: (c) Herzi Pinki, CC BY-SA 4.0 Deed

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Der Bierpinsel in Berlin um 1980. Als rote Landmarke planten Ursulina Schüler-Witte und Ralf Schüler 1976 den „Bierpinsel“ in Berlin-Steglitz. 2010 verwandelten  internationale Street-Art-Künstler*innen das Gebäude  in ein buntes Gesamtkunstwerk – gegen den Willen der Architekt*innen. Was zunächst als temporäres Projekt von ein bis zwei Jahren geplant war, ist heute noch zu sehen. Der neue Betreiber möchte den Turm nun aufgrund seiner Ähnlichkeit mit einem Baum grün streichen anstatt in seinem ursprünglichen Rot. Die Frage, ob das mit dem Denkmalschutz vereinbar ist und von den Erben des Architektenpaars akzeptiert wird, bleibt spannend.<br/><br/>Foto: (c) Repro: Berlinische Galerie<br/><br/>jpg, 7071 × 10453 Pixel
Der Bierpinsel in Berlin um 1980. Als rote Landmarke planten Ursulina Schüler-Witte und Ralf Schüler 1976 den „Bierpinsel“ in Berlin-Steglitz. 2010 verwandelten internationale Street-Art-Künstler*innen das Gebäude in ein buntes Gesamtkunstwerk – gegen den Willen der Architekt*innen. Was zunächst als temporäres Projekt von ein bis zwei Jahren geplant war, ist heute noch zu sehen. Der neue Betreiber möchte den Turm nun aufgrund seiner Ähnlichkeit mit einem Baum grün streichen anstatt in seinem ursprünglichen Rot. Die Frage, ob das mit dem Denkmalschutz vereinbar ist und von den Erben des Architektenpaars akzeptiert wird, bleibt spannend.

Foto: (c) Repro: Berlinische Galerie

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Eine farbig gestaltete Fassade in Tirana, Albanien. Als Edi Rama, der heutige Ministerpräsident Albaniens, im Jahr 2000 sein Amt als Bürgermeister Tiranas antritt, wirkt die Stadt grau, trist und depressiv. Rama räumt  auf genau die Art und Weise auf, für die der damals gefeierte Macher heute so umstritten ist: Anordnen, nicht fragen. Schwarzbauten im öffentlichen Raum werden abgerissen und die Fassaden entlang der Hauptstraßen bemalt, häufig auf Grundlage seiner eigenen künstlerischen Entwürfe. Die provokante Initialzündung funktioniert und setzt den Startpunkt für die erstaunliche Verwandlung Tiranas von der grauen Maus in die heutige farbenfrohe Metropole. Aber verstecken die bunten Fassaden nur die wahren Probleme der Stadt? Und kann man im 21. Jahrhundert noch Farbe ohne die Einbeziehung der Betroffenen von oben verordnen?<br/><br/>Foto: (c) Haus der Farbe, Zürich<br/><br/>jpg, 3648 × 2736 Pixel
Eine farbig gestaltete Fassade in Tirana, Albanien. Als Edi Rama, der heutige Ministerpräsident Albaniens, im Jahr 2000 sein Amt als Bürgermeister Tiranas antritt, wirkt die Stadt grau, trist und depressiv. Rama räumt auf genau die Art und Weise auf, für die der damals gefeierte Macher heute so umstritten ist: Anordnen, nicht fragen. Schwarzbauten im öffentlichen Raum werden abgerissen und die Fassaden entlang der Hauptstraßen bemalt, häufig auf Grundlage seiner eigenen künstlerischen Entwürfe. Die provokante Initialzündung funktioniert und setzt den Startpunkt für die erstaunliche Verwandlung Tiranas von der grauen Maus in die heutige farbenfrohe Metropole. Aber verstecken die bunten Fassaden nur die wahren Probleme der Stadt? Und kann man im 21. Jahrhundert noch Farbe ohne die Einbeziehung der Betroffenen von oben verordnen?

Foto: (c) Haus der Farbe, Zürich

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Das Stadtviertel BoKaap in Kapstadt: Das ehemals unscheinbare und arme Stadtviertel Kapstadts befindet sich im Wandel. Denn die Bewohner*innen haben mit dem Anstrich ihrer Häuser ungewollt einen unseligen Prozess in Gang gesetzt: Bokaap ist zum angesagten Tourismusmagneten geworden, die Immobilienpreise sind um das Hundertfache gestiegen. Und parallel dazu stieg auch die Grundsteuer, die viele der ursprünglichen Bewohner auf Dauer nicht zahlen können.<br/><br/>Foto: (c) SkyPixels, CC BY-SA 4.0 Deed<br/><br/>jpg, 5127 × 2092 Pixel
Das Stadtviertel BoKaap in Kapstadt: Das ehemals unscheinbare und arme Stadtviertel Kapstadts befindet sich im Wandel. Denn die Bewohner*innen haben mit dem Anstrich ihrer Häuser ungewollt einen unseligen Prozess in Gang gesetzt: Bokaap ist zum angesagten Tourismusmagneten geworden, die Immobilienpreise sind um das Hundertfache gestiegen. Und parallel dazu stieg auch die Grundsteuer, die viele der ursprünglichen Bewohner auf Dauer nicht zahlen können.

Foto: (c) SkyPixels, CC BY-SA 4.0 Deed

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Farbige Fassaden in der Otto-Richter-Straße in Magdeburg. „...Wir wollen keine farblosen Häuser mehr bauen und erbaut sehen...“  So steht es 1919 vom Bruno Taut veröffentlichten „Aufruf zum farbigen Bauen“. Als er zwei Jahre später zum Stadtbaurat von Magdeburg berufen wird, kann er seine Vision in die Tat umsetzen. Die graue Stadt wird in kürzester Zeit so bunt, dass es Bürgern und Experten den Atem verschlägt. Der 1922 anlässlich der MIAMA-Ausstellung (Mitteldeutsche Ausstellung für Siedelung, Sozialfürsorge und Arbeit Magdeburg) erschienene Stadtführer präsentiert dem internationalen Publikum bereits  rund einhundert Hausbemalungen.<br/><br/>Foto: (c) Magdeburger Platte<br/><br/>jpg, 3543 × 2362 Pixel
Farbige Fassaden in der Otto-Richter-Straße in Magdeburg. „...Wir wollen keine farblosen Häuser mehr bauen und erbaut sehen...“ So steht es 1919 vom Bruno Taut veröffentlichten „Aufruf zum farbigen Bauen“. Als er zwei Jahre später zum Stadtbaurat von Magdeburg berufen wird, kann er seine Vision in die Tat umsetzen. Die graue Stadt wird in kürzester Zeit so bunt, dass es Bürgern und Experten den Atem verschlägt. Der 1922 anlässlich der MIAMA-Ausstellung (Mitteldeutsche Ausstellung für Siedelung, Sozialfürsorge und Arbeit Magdeburg) erschienene Stadtführer präsentiert dem internationalen Publikum bereits rund einhundert Hausbemalungen.

Foto: (c) Magdeburger Platte

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Farbe und Architektur können auf ganz unterschiedliche Weise miteinander in Beziehung treten. Eine dieser Farbstrategien bezeichnen die Farbforscher vom „Haus der Farbe“ (Zürich) als „Second Layer“.  Hier legt sich die Farbe spielerisch über die Architektur, sie verschiebt Proportionen und Maßstäbe, sie lässt Baustrukturen verschwimmen und suggeriert Bauteile und Volumen, die so nicht existieren. So wie hier im Quartier „Grüner Weg“ in Köln.<br/><br/>Foto: (c) Ralf Berndt<br/><br/>jpg, 6348 × 3212 Pixel
Farbe und Architektur können auf ganz unterschiedliche Weise miteinander in Beziehung treten. Eine dieser Farbstrategien bezeichnen die Farbforscher vom „Haus der Farbe“ (Zürich) als „Second Layer“. Hier legt sich die Farbe spielerisch über die Architektur, sie verschiebt Proportionen und Maßstäbe, sie lässt Baustrukturen verschwimmen und suggeriert Bauteile und Volumen, die so nicht existieren. So wie hier im Quartier „Grüner Weg“ in Köln.

Foto: (c) Ralf Berndt

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Schluss mit dem ewigen Grau. Das forderte nicht nur Bruno Taut in den 1920er Jahren, das denkt auch Paul Eis angesichts der vorherrschenden monochromen Farbgestaltung in der zeitgenössischen Architektur. Die farbigen Gegenentwürfe seines Projekts „colourful makeover of architecture“ versteht er nicht als konkrete Gestaltungsvorschläge, sondern als Mutmacher für eine lustvolleren und inspirierenden Einsatz von Farbe. Für die Ausstellung „380-780 nm“ widmet er sich mit „colourful makeover of architecture“ erstmals Architekturen aus Nordrhein-Westfalen.<br/><br/>„colourful makeover of architecture“; Foto: (c) Paul Eis<br/><br/>jpg, 5000 × 5000 Pixel
Schluss mit dem ewigen Grau. Das forderte nicht nur Bruno Taut in den 1920er Jahren, das denkt auch Paul Eis angesichts der vorherrschenden monochromen Farbgestaltung in der zeitgenössischen Architektur. Die farbigen Gegenentwürfe seines Projekts „colourful makeover of architecture“ versteht er nicht als konkrete Gestaltungsvorschläge, sondern als Mutmacher für eine lustvolleren und inspirierenden Einsatz von Farbe. Für die Ausstellung „380-780 nm“ widmet er sich mit „colourful makeover of architecture“ erstmals Architekturen aus Nordrhein-Westfalen.

„colourful makeover of architecture“; Foto: (c) Paul Eis

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„Making Federal Buildings Beautiful Again“ (Bundesgebäude wieder schön machen) So hieß die Verordnung, mit der Donald Trump 2020 versuchte, den weißen Klassizismus in europäischer Tradition als verbindlichen Baustil für Bundesbauten in den USA vorzuschreiben - und damit einer weißen Vorherrschaft gegenüber allen anderen amerikanischen Kulturen Ausdruck zu verleihen. Diese Strategie der amerikanischen Rechten, klassizistische Architektur für ihre Agenda zu instrumentalisieren, kommentiert und persifliert die US-Künstlerin Courtney Richeson in ihrer Arbeit „Parafictional Polychrome“. Denn so wie von ihr dargestellt, sähe das Kapitol in Washington aus, wenn der Klassizismus seine antiken Vorbilder ernst genommen hätte.<br/><br/>„Parafictional Polychrome“; Foto: Courtney Richeson<br/><br/>jpg, 2119 × 1415 Pixel
„Making Federal Buildings Beautiful Again“ (Bundesgebäude wieder schön machen) So hieß die Verordnung, mit der Donald Trump 2020 versuchte, den weißen Klassizismus in europäischer Tradition als verbindlichen Baustil für Bundesbauten in den USA vorzuschreiben - und damit einer weißen Vorherrschaft gegenüber allen anderen amerikanischen Kulturen Ausdruck zu verleihen. Diese Strategie der amerikanischen Rechten, klassizistische Architektur für ihre Agenda zu instrumentalisieren, kommentiert und persifliert die US-Künstlerin Courtney Richeson in ihrer Arbeit „Parafictional Polychrome“. Denn so wie von ihr dargestellt, sähe das Kapitol in Washington aus, wenn der Klassizismus seine antiken Vorbilder ernst genommen hätte.

„Parafictional Polychrome“; Foto: Courtney Richeson

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Das Amsterdamer Künstlerduo Haas&Hahn begibt sich an soziale Brennpunkte, um gemeinsam mit den Bewohner*innen den öffentlichen Raum mit Farbe zu verwandeln.  Für das Projekt „Philly Painting“ zogen sie im Jahr 2011 für 16 Monate an die von Leerstand und Verwahrlosung geprägte Germantown Avenue im Norden von Philadelphia, USA: Sie lernten ihre Nachbar*innen kennen, veranstalteten Grillpartys, besuchten die lokalen Unternehmen, fotografierten und entwickelten aus den Farben des Viertels die individuellen Designs der einzelnen Gebäude, die zu einem zusammenhängenden Muster entlang des Straßenzugs verwebt wurden.<br/><br/>„Philly Painting“; Foto © Steve Weinik<br/><br/>jpg, 2500 × 1786 Pixel
Das Amsterdamer Künstlerduo Haas&Hahn begibt sich an soziale Brennpunkte, um gemeinsam mit den Bewohner*innen den öffentlichen Raum mit Farbe zu verwandeln. Für das Projekt „Philly Painting“ zogen sie im Jahr 2011 für 16 Monate an die von Leerstand und Verwahrlosung geprägte Germantown Avenue im Norden von Philadelphia, USA: Sie lernten ihre Nachbar*innen kennen, veranstalteten Grillpartys, besuchten die lokalen Unternehmen, fotografierten und entwickelten aus den Farben des Viertels die individuellen Designs der einzelnen Gebäude, die zu einem zusammenhängenden Muster entlang des Straßenzugs verwebt wurden.

„Philly Painting“; Foto © Steve Weinik

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1976 entwickelt der französische Farbforscher Jean-Philippe Lenclos das Farbkonzept für die Wohnanlage „Les Linandes“ in der Pariser Trabantenstadt Cergy-Pontoise.     Dafür untersucht er die regional vorherrschenden Fassadenfarben und entwickelt auf dieser Grundlage eine Palette, die die mineralischen Farbtöne der Region widerspiegelt.<br/><br/>„Test der Farbpalette“; Foto © Jean-Philippe Lenclos<br/><br/>jpg, 8222 × 5778 Pixel
1976 entwickelt der französische Farbforscher Jean-Philippe Lenclos das Farbkonzept für die Wohnanlage „Les Linandes“ in der Pariser Trabantenstadt Cergy-Pontoise. Dafür untersucht er die regional vorherrschenden Fassadenfarben und entwickelt auf dieser Grundlage eine Palette, die die mineralischen Farbtöne der Region widerspiegelt.

„Test der Farbpalette“; Foto © Jean-Philippe Lenclos

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Farbe und Architektur können auf ganz unterschiedliche Weise miteinander in Beziehung treten.  Eine dieser Farbstrategien bezeichnen die Farbforscher vom Haus der Farbe (Zürich) als „Umfassendes Zusammenspiel“.  Farbe ist hier ein untrennbarer Bestandteil der Architektur. Funktion und Nutzung, Konstruktion und Raumproportion, Materialien und Oberflächenstrukturen, Licht und Schatten vereinen sich mit der Farbe zu einer Raumchoreografie. So wie 1962 bei Hans Scharouns Schulbau in Lünen.<br/><br/>Heutige Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Lünen, Architekt Haus Scharoun; Foto: © Thomas Robbin<br/><br/>jpg, 5741 × 3827 Pixel
Farbe und Architektur können auf ganz unterschiedliche Weise miteinander in Beziehung treten. Eine dieser Farbstrategien bezeichnen die Farbforscher vom Haus der Farbe (Zürich) als „Umfassendes Zusammenspiel“. Farbe ist hier ein untrennbarer Bestandteil der Architektur. Funktion und Nutzung, Konstruktion und Raumproportion, Materialien und Oberflächenstrukturen, Licht und Schatten vereinen sich mit der Farbe zu einer Raumchoreografie. So wie 1962 bei Hans Scharouns Schulbau in Lünen.

Heutige Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Lünen, Architekt Haus Scharoun; Foto: © Thomas Robbin

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Pressedownloads

  • Pressemitteilung „380-780nm. Farbe in Architektur und Stadt“ in Düsseldorf, 18.4.2024
    (pdf, 158,6 kB)
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  • Pressefotos „380-780nm. Farbe in Architektur und Stadt“
    (zip, 14,1 MB)
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  • Einladungskarte „380-780nm. Farbe in Architektur und Stadt“
    (pdf, 345,2 kB)
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  • Plakat „380-780nm. Farbe in Architektur und Stadt“
    (pdf, 2,3 MB)
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